Kohlefaser, die aus Kombinationen unterschiedlicher Materialien (Faser und Harz) besteht, zeichnet sich durch ihre Variabilität und damit ihre Anpassbarkeit aus. Als Metallersatz bieten Kohlefaserverbundwerkstoffe die zehnfache Festigkeit von Stahl. Kohlefaserhersteller stellen Produkte her, die zwar ähnlich, aber nicht identisch sind. Kohlefaser unterscheidet sich im Zugmodul (oder der Steifigkeit, die als Verformung unter Belastung gemessen wird) sowie in der Zug-, Druck- und Dauerfestigkeit.
PAN-basierte Kohlenstofffasern sind heutzutage in den Ausführungen mit niedrigem Modul (weniger als 32 Millionen lbf/in² oder Msi), Standardmodul (33 bis 36 Msi), mittlerem Modul (40 bis 50 Msi), hohem Modul (50 bis 70 Msi) und ultrahohem Modul (70 bis 140 Msi) erhältlich.
Vereinfacht ausgedrückt entsteht Kohlenstofffaser durch die Umwandlung organischer Vorläuferfasern in einer inerten Atmosphäre bei Temperaturen über 982,22 °C. Die Herstellung von Kohlenstofffasern ist jedoch ein komplexes Unterfangen.

Polymerisation und Spinnen
Polymerisation
Der Prozess beginnt mit einem chemischen Ausgangsstoff, dem sogenannten Präkursor, der das molekulare Rückgrat der Faser bildet. Heute bestehen etwa 100 Prozent der hergestellten Kohlenstofffasern aus stoff- oder pechbasierten Präkursoren, der Großteil jedoch aus Polyacrylnitril (PAN), das aus Nitrit hergestellt wird, und Nitrit wiederum stammt aus den Industriechemikalien Propan und Ammoniak.

Oxidation und Karbonisierung
Oxidation
Diese Spulen werden in den Korb geladen. In der längsten Produktionsphase, der Oxidationsphase, werden die PAN-Fasern durch eine Reihe spezieller Öfen geführt. Bevor sie in das Hauptgerät gelangen, werden die PAN-Fasern zu einem Strang oder einer Bahn, dem sogenannten Kettfaden, geformt. Die Kammertemperatur liegt zwischen ca. 200 °C und 300 °C.

Oberflächenbehandlung und Leimung
Oberflächenbehandlung und Leimung
Der nächste Schritt ist entscheidend für die Faserleistung und unterscheidet neben den Vorläufern die Produkte eines Lieferanten optimal von denen der Konkurrenz. Die Haftung zwischen der organischen Matrixverbindung und den Kohlenstofffasern ist für die Verstärkung des Verbundwerkstoffs entscheidend. Während des gesamten Kohlenstofffaserherstellungsprozesses wird eine Oberflächenbehandlung durchgeführt, um diese Haftung zu verbessern.
Beitragszeit: 01.11.2018